HIV-PrEP
PrEP (auch HIV-PrEP) ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt.
Bei dieser Schutzmethode nehmen HIV-negative Menschen entweder täglich oder vor und nach sexuellen Kontakten („anlassbezogen“) ein HIV-Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.
Die PrEP schützt so gut wie Kondome und Schutz durch Therapie vor HIV, wenn sie richtig angewendet wird.
Inhalt:
- Überblick zur PrEP
- Bezug und Kosten
- Einnahmeschema
- PrEP-Checks und medizinische Begleitung
- Wie funktioniert die PrEP?
- Für wen wird die PrEP empfohlen?
Das Wichtigste über die PrEP
- PrEP bedeutet „Prä-Expositions-Prophylaxe“, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt.
- Die PrEP ist eine Safer-Sex-Methode, bei der HIV-Negative ein HIV-Medikament einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen.
- Man bekommt sie nur bei bestimmten Ärzt_innen verschrieben. Die PrEP-Medikamente werden noch nicht von der Krankenkasse übernommen und kosten derzeit ab 50 Euro pro Monat. Weitere Infos
- Man kann die PrEP täglich nehmen oder in einem bestimmten Einnahmeschema vor und nach dem Sex. Weitere Infos
- Wer die PrEP nimmt, muss regelmäßig auf HIV, andere Geschlechtskrankheiten und die Nierenfunktion untersucht werden. Eine gute ärztliche Begleitung gehört zur PrEP dazu. Weitere Infos
- Die PrEP schützt vor HIV, aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten.
Wie funktioniert die PrEP?
Zur PrEP wird ein Medikament aus der HIV-Behandlung eingesetzt. Es hindert HIV daran, sich zu vermehren.
Die beiden Wirkstoffe im PrEP-Medikament gelangen unter anderem in die Zellen der Schleimhäute (zum Beispiel im Darm), die beim Sex mit Körperflüssigkeiten oder Schleimhäuten des Partners oder der Partnerin in Kontakt kommen.
Wenn HIV dann in diese Zellen eindringt, können sich die Viren nicht vermehren. Eine HIV-Infektion wird somit verhindert.
Dazu muss jedoch eine ausreichende Menge der Wirkstoffe im Blut und in den Schleimhäuten vorhanden sein. Wird das Medikament abgesetzt, verschwinden die Wirkstoffe im Körper und somit auch die Schutzwirkung.
In extrem seltenen Fällen sind die übertragenen Viren schon gegen das PrEP-Medikament resistent. Dann kann es trotz korrekter PrEP-Anwendung zu einer Ansteckung kommen. Weltweit sind bisher aber nur eine Handvoll solcher Fälle bekannt geworden.
Für wen wird die PrEP empfohlen?
Die Deutsch-Österreichischen PrEP-Leitlinien empfehlen die PrEP für alle Menschen mit erhöhtem („substanziellem“) HIV-Risiko. Dazu gehören zum Beispiel
- Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und in den letzten drei bis sechs Monaten Analverkehr ohne Kondom hatten und/oder voraussichtlich in den nächsten Monaten Analverkehr ohne Kondom haben werden
- MSM, die in den letzten zwölf Monaten eine Geschlechtskrankheit hatten
- Partner_innen von Menschen mit HIV, die keine HIV-Therapie machen, bei denen die HIV-Therapie nicht richtig wirkt oder bei denen die HIV-Therapie noch nicht mindestens sechs Monate lang wirkt
- Menschen, die Sex ohne Kondom mit Partner_innen haben, bei denen eine undiagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist; dies schließt zum Beispiel Sexarbeiter_innen ein, die ohne Kondom Sex haben
- Drogen injizierende Personen, die keine sterilen Spritzbestecke verwenden.
Weitere Fragen zur PrEP?
Haben Sie noch Fragen zur PrEP? Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen. Außerdem können Sie sich an unsere Telefon- und Onlineberatung wenden.
Unsere schwule Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU informiert ebenfalls über die PrEP. Umfassende Informationen bietet auch die Webseite prepjetzt.de.
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